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Schlagwort: Straßenradrennen

Artur Tabat

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Artur Tabat

*1942
Langjähriger Organisator des Straßenradrennens Rund um Köln

Das kölsche “Orijinal” Artur Tabat organisierte von 1973 bis 2018 Rund um Köln. Unter seiner Leitung entwickelte sich das älteste bestehende Straßenradrennen Deutschlands wieder zu einem populären Eintagesrennen für Breiten- und Spitzensportler.

Kurzbiografie

  • Geboren 1942 in Köln-Raderthal
  • 1966 Erstmals aktiv als Ordner bei Rund um Köln
  • 1972 wird Tabat zum Präsidenten des Vereins Cölner Straßenfahrer 1908 e.V. (VCS)
  • 1973 bis 2018 Leitung Rund um Köln
  • 1977 bis 2018 Leitung Rund um die Eigelsteintorburg
  • 1990 Rund um Köln wird wieder Profirennen

Interview-Ausschnitte

  • Artur Tabat über seine Anfänge bei Rund um Köln

    “Das war ja ganz schlimm früher. Wir mussten ja das Genehmigungsverfahren über die Regierung machen. Es ging ja nicht über Straßenverkehrsamt, sondern die Regierung. Und die Regierung hatte verboten, über Militärringstraße zu fahren, mit dem Radrennen. Das hieß, wir mussten am Decksteiner Weiher, Gleueler Straße, Ziel machen, mit Stromaggregat und weiß ich was. Und die Jugendrennen, die haben wir dann durch den Grüngürtel fahren lassen, über die Schotterwege. Also das war haarsträubend damals! Und dann habe ich ’73, das war sechs Wochen vor dem Rennen, da lese ich im Stadt-Anzeiger: ‚Gerd Uhlenbruch wirft das Handtuch!‘ Hat mit mir nicht gesprochen. Er sagte: ‚Ich mache nichts mehr!“ Aber er hat dadurch, dass er immer so spät auch anfing, das Rennen total heruntergefahren und das Rennen war fast tot, muss ich sagen.

    1972 glaube ich, da waren nur noch 20 A-Fahrer am Start und vielleicht 20 B-Fahrer, ein ganz kleines Fahrerfeld. Und da hat er natürlich die Lust verloren. Das kann ich verstehen. Aber dass der dann sechs Wochen vorher sagt: ‚Ich höre auf!‘ – und dann kamen natürlich alle an: ‚Du musst das machen und ach, du musst das machen!‘ Ich war ja gerade selbstständig, drei, vier Jahre. Ich denke, ach, ehe es kaputtgeht, komm, machst du es einmal, und da müssen wir suchen und gucken, wer es weitermacht. Ja mit dem einen Mal, das war ein Erfolg!”

  • Radfahrer Anekdoten um Dietrich Thurau und Hermann Jungbluth

    “Also ich kann mich erinnern, Didi Thurau damals der im Jahre 1974 gewann. Das war auch so ein Ding. Hermann Jungbluth hatte ‘73 gewonnen haben, war am Start. Und während des Rennens war der Dietrich Thurau 50 Kilometer vor dem Ziel weggefahren, und der Hermann Jungbluth ist hinter ihm her und hat ihn eingeholt. Und dann war der Thurau platt. Dann hat der Thurau zu dem Hermann Jungbluth gesagt: ‚Nimm mich mit!‘ Und der Hermann Jungbluth hat den dann 20 Kilometer am Hinterrad gehabt. Und dann hat der Thurau wieder mitgeführt, haben sie zusammen. Und sind zusammen auf die Zielgerade gekommen. Verfahren sich noch, hatten drei Minuten Vorsprung. Zum Glück haben sie es noch früh gemerkt und haben gedreht und dann spurtet der Thurau und gewinnt. Der Hermann Jungbluth war so verdattert. Sagt: ‚Er hat mir versprochen, dass er Zweiter wird, darum da habe ich ihn ja mitgenommen, sonst hätte ich den abgehangen.‘ Das war das linke Ding vom Thurau. Und das war damals ein Wertungsrennen vom Bund Deutscher Radfahrer. Und ich erinnere mich genau: Rudi Altig war der Leiter der Nationalmannschaft. Sportlicher Leiter der Nationalmannschaft. […] Und Rudi Altig hat dem Thurau damals nicht gratuliert. Ich stand daneben, habe das ja mitgekriegt. Der Altig hat das ja mitbekommen, was passiert war. Das war schon hart. Der Jungbluth sagt: ‚Ich habe gar nicht mehr gespurtet, das war für mich sowas von unfair!‘ Aber wie gesagt, für mich persönlich, für das Rennen war natürlich besser, dass der Thurau gewonnen hat. Weil der Thurau wurde dann ja ein ganz großer. Und der Hermann Jungbluth hat ja dann zwei Jahre später aufgehört und ist in den Beruf gegangen.”

  • Als Jan Ullrich fast sportlicher Leiter von Rund um Köln wurde

    “Und da wollte ich ihn zum Sportlichen Leiter machen. Und da hat die Presse mir so dazwischengehauen. Ist jemand von der Bild-Zeitung hingegangen und hat sämtliche Sponsoren angemacht. Und dann kriege ich dann von Skoda einen Anruf vom Chef.
    “Herr Tabat, wenn Sie den Ullrich, wenn der Sportlicher Leiter wird, dann steigen wir aus!”
     Und das sind rund 100.000 Euro gewesen. Das kann ich nicht machen. Da habe ich dem Ullrich gesagt: ‚Wir können Rund um Köln nicht zusammen machen, tu absagen!‘ Das ist der Grund. Und da hat Ullrich abgesagt. Ich wollte das nicht machen. Es wäre besser gewesen, wenn er das macht. Und so haben wir das dann gemacht.”


Hier können Sie sich das gesamte Interview im PDF-Format anschauen, downloaden und ausdrucken:


Tabat über Familie und Zugang zum Radsport und Rund um Köln

Video 02

Tabat über Organisationsübernahme Rund um Köln 1973

Video 04

Tabat über Rund um Köln Berichterstattung und die Wiedereinführung eines Profi-Rennens 1990

Video 03

Tabat über Finanzierung Rund um Köln in 1970er und 1980er Jahre

Video 05

Tabat über das Thema Doping

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