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Manfred Peppekus

*1945
Netzwerker für den Schwimmsport in Nordrhein-Westfalen

Angefangen hat sein Engagement als Jugendtrainer im heimischen Neusser Schwimmverein. Es folgte ein schneller Aufstieg in das Präsidium des SVNRW. Seine Stellung in der Verwaltung der Stadt Neuss und die daraus entstehenden Kontakte wusste Peppekus stets im Sinne des Schwimmsports einzusetzen.

Kurzbiografie

  • Geboren 1945 in Zeppernick (Kreis Jerichow)
  • Seit 1959 Neusser Schwimmverein 1900 (1959-1961 aktiv)
  • 1961-1975 ÖD der Stadtverwaltung Neuss
  • 1962-1975 Diverse Vorstandsfunktionen im SV Neuss, zuletzt stellvertretender Vorsitzender
  • 1972 Hallensprecher bei den Olympischen Schwimmwettbewerben in München
  • 1977-2015 SVNRW-Präsidiumsmitglied (zunächst als Jugendwart, ab 1985 Vizepräsident, ab 1991-2015 Präsident)
  • 1978 Hallensprecher bei den Weltmeisterschaften in Berlin
  • 1985-2016 verschiedene Funktionen im Landessportbund NRW, zuletzt als Vizepräsident
  • 2003-2016 Vorsitzender der Sporthilfe NRW
  • 2003 NRW-Sportplakette
  • 2015 Bundesverdienstkreuz am Bande
  • Seit 2016 Ehrenmitglied des LSB NRW

Manfred Peppekus über …

… Kindheit in Neuss und Vorteile durch Trainertätigkeiten

„Meine Geburt hat leider während der Evakuierung stattgefunden. Das war in Zepernick im Kreis Loburg. Das war natürlich etwas, worunter meine Eltern sehr gelitten haben, weil sie weit weg von ihrer Heimatstadt waren.
Meine Erinnerung an meine Heimatstadt fängt relativ spät an. Mit zwei Jahren kamen die ersten Erinnerungen, dass ich von Spaziergängen Erlebnisse hatte, wo zum Beispiel ein Schwan im Stadtgarten mir in die Hose gebissen hat und solche ähnlichen Dinge. Das fing mit zwei Jahren an, und alles andere entwickelte sich eigentlich dann erst so mit vier, fünf Jahren, wo dann richtige Erinnerungen auftraten. Damals war unsere erste Wohnung kriegsbedingt in einem ausgebombten Haus, allerdings direkt am Marktplatz in unmittelbarer Nähe des früheren Erzbischofes, später Kardinal Frings. Aber es war mitten in der Stadt, sodass man also auch sehr gute Kontakte hatte und es auch schulisch sehr einfach war. Meine Schule war 500 Meter von unserer Wohnung entfernt, und das bedeutete, ich konnte aufstehen, während die anderen schon zur Schule gingen, und konnte dann noch schnell was frühstücken und war auch zeitig genug da. Das war etwas, wo man dann doch gesagt hat: Wenn man im Zentrum einer Stadt wohnt, hat man viele Dinge viel leichter. Nicht nur einkaufsmäßig, sondern vor allen Dingen auch mit Bekanntschaften, mit Freunden usw. Es war ein Zentrum, wo man sehr schnell beieinander war.
Meine erste Erfahrung im Sport war natürlich das Schwimmenlernen, als in Neuss die Volksbadeanstalt wiederaufgebaut wurde – das war im Jahre 1951. Als ich sechs Jahre alt war, hat mein Vater mich gefragt: Möchtest du denn mal schwimmen lernen? Und er ist mit mir dann ins Bad gegangen, weil ich begeistert ‚Ja‘ gesagt habe. Und er hat mir das Schwimmen beigebracht. Das heißt also, mit sechs Jahren konnte ich schwimmen, bin auch öfter schwimmen gegangen. Und dann kamen Bekannte, die dann gesagt haben: ‚Du gehst doch gerne schwimmen. Hast du nicht Lust, in den Schwimmverein zu kommen?‘ Das war allerdings dann relativ spät. Ich bin mit 14 Jahren erst sportlich zum Schwimmen gekommen. Vorher war es mehr so ein Freizeitvergnügen. Dass ich mit 14 Jahren sportlich zum Schwimmen gekommen bin, führte natürlich dazu, vor allen Dingen, wenn man das mit heute vergleicht, dass man sportliche Erfolge so schnell nicht mehr erzielt. Mein damaliger Trainer war Elmar Frings, der ja auch bei der Sporthochschule viele Jahre tätig war. Er hatte dann ein Einsehen mit mir und meinte: ‚Du kannst gut mit kleinen Kindern umgehen, komm doch raus und assistiere mir.‘ Bis ich dann nach zwei Jahren von ihm gesagt bekam: ‚Du brauchst nicht mehr assistieren, mach es.‘ Das war der Beginn, man kann nicht sagen, einer Laufbahn im Sport, aber ich habe festgestellt, dass ich durch mein Alter einen guten Zugang zu Gleichaltrigen oder nur wesentlich Jüngeren hatte. Die haben mir mehr vertraut als älteren Personen, weil ich ja einer von ihnen war. Und das hat sehr schnell dazu geführt, dass ich auch bei Meisterschaften sagen konnte: ‚Jetzt schwimmst du für mich.‘ ‚Wieso für dich?‘ ‚Ich bin in der Stadtverwaltung Neuss beschäftigt, wenn in der nächsten Woche in der Zeitung steht: Der Trainer Manfred Peppekus hat mit seinen Schützlingen hervorragende Erfolge erzielt – dann ist das für meine Karriere förderlich.‘ Und so war es in der Tat, dass ich durch den Sport auch im beruflichen Umfeld Vorteile hatte. Nicht nur, dass man mir bereitwillig für Trainingszwecke freigegeben hat, sondern dass ich auch bevorzugt wurde, wenn es darum ging: ‚Wen befördern wir denn jetzt als nächstes?‘ Das verdankte ich dem Sport. Wobei viele gesagt haben: ‚Mein Gott, du gehst fünf bis sieben Mal in der Woche zum Training. Meinst du nicht, das wäre ein bisschen viel?‘ Besonders meine Mutter meinte das, nachdem ich dann sehr jung auch schon geheiratet hatte. Sie meinte: Es wäre Zeit, eine Familie zu gründen und sich nicht nur um andere Kinder zu kümmern.“

… seine Tätigkeit als Sprecher der Schwimmwettkämpfe während der Olympischen Spiele 1972

„Ich war ja Sprecher in München im Alter von 27 Jahren, das ist relativ früh. Schon in jungen Jahren habe ich die Ansage für die Schwimmwettkämpfe in meinem Verein gemacht. Und da immer auch andere höherrangige Leute dort waren, haben die mich dann angesprochen: ‚Also, du machst das mit einer Ruhe und Sicherheit und Klarheit. Hast du nicht Lust, auch auf anderen Ebenen, also regionaler- oder Landesebene, die Ansagen zu machen?‘ Dann hat es sich relativ schnell entwickelt, dass Leute vom Deutschen Schwimmverband gesehen haben: Der macht das ganz gut, der junge Mann. Dann fragen wir ihn.

Dann bin ich ausgebildet worden für die Olympischen Spiele. Das war allerdings, na gut, okay. Wir waren ein Jahr vorher dann bei den Deutschen Meisterschaften und wurden geschult. Wir mussten manchmal über die Schulungen lachen. Selbstverständlich sollten wir vernünftige Ansagen machen und nicht Blödsinn reden, das war klar. Ich habe damals einen Katalog an Ansagen für die Olympischen Spiele initiiert, habe den in unseren drei Sprachen gemacht: Deutsch, Englisch und Französisch. Und das ist hinterher von anderen Verbänden für die Olympischen Spiele kopiert worden. Es war dann auch relativ einfach. Für jede Situation gab es Vorlagen, besonders, wenn man nicht genau wusste, ich gestehe, ich hatte in der Schule Französisch gehabt, aber nach einigen Jahren ohne Gebrauch, war wie vieles wieder weg. Sodass man immer, wenn man wusste: Jetzt musst du eine Ansage dazu machen, dann blätterte man kurz und hatte das in allen drei Sprachen präsent. Und das war sehr hilfreich und hat auch dazu geführt, dass wir von anderen Verbänden kopiert wurden.

Das war natürlich in erster Linie der Deutsche Schwimmverband, der aber mit dem NOK zusammen die Schulung gemacht hat. Das NOK hat auch die Begutachtung gemacht: Wer kommt denn von denen, die hier gelegentlich bei deutschen Meisterschaften Ansagen machen, in Frage? Und das war dann allerdings relativ schnell entschieden, und ich hatte das Glück, dabei zu sein. Vor allen Dingen, weil nicht jeder Französisch sprechen konnte.

Die Eröffnung der Schwimmwettbewerbe: Als Ansager hat man das nicht gemacht, man muss ja auch die Leute, die reden, präsentieren. Aber man hatte eine Anfangsmoderation. Und wenn man dann erlebt, wie plötzlich so eine Riesenhalle still ist, hört: ‚Was sagte der? Was erzählt er uns?‘ Und über das hinausgeht, was jetzt gleich kommt, und nicht nur zu sagen: 100 Meter Schmetterling, Bahn Eins, der und der. Das hat mich auch selber beeindruckt.

Ich bin auch sehr gerne, da wir ja im Olympischen Dorf damals untergebracht waren, als Kampfrichter zu anderen Veranstaltungen gegangen. Selbstverständlich auch zur Leichtathletik und zum Bahnradfahren. Solche Dinge habe ich mir angeschaut. Und das hat dazu geführt, dass ich München in wirklich sehr guter Erinnerung behalten habe. Nicht nur, weil ich das Glück hatte, mich mit Mark Spitz unterhalten zu können. Klar, wenn man vorne steht, der ist da, dann kann man mal schnell dahingehen und sich mit ihm unterhalten. Und das war ja damals eigentlich der Star! Bei Roland Matthes war es leichter, der war ja Deutscher, aber es war schon eine interessante Sache. Dadurch, dass wir als Sprecher Zugang zu allen Räumlichkeiten im Bad hatten, nachdem wir das Kärtchen hatten, konnten wir uns natürlich auch zu den Aktiven gesellen und konnten mit denen vor dem und nach dem Wettkampf reden. Das war etwas, wo ich viele Jahre gedacht habe: Toll, dass du das erleben konntest. Und als es dann hieß: ‚1978 Weltmeisterschaften im Schwimmen in Berlin, hast du noch Lust?‘ Ich sagte: ‚Erst recht.‘ Denn auch das war dann natürlich ein Erlebnis. Es waren keine Olympischen Spiele mehr, aber es waren Weltmeisterschaften in Berlin. Berlin, das muss ich sagen, hat mir dann noch mal so wirklich was gebracht. Ich kann sagen: Es hat sich gelohnt, dass du dich damals da eingebracht hast und nicht nur gesagt hast: ‚Nee, ich muss mich um die Aktiven kümmern, lass jemand anderen die Ansage machen.‘“

… seine Rolle als Präsident des Schwimmverbandes NRW

Wie bin ich da hineingekommen? Das war relativ simpel. Das lief über die Funktionen im Schwimmverband: Acht Jahre Jugendwart, sechs Jahre Vizepräsident. Und mein Vorgänger, der war Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, er hat gesagt: ‚Mach du das. Du kannst das. Und wenn du Unterstützung brauchst, helfe ich dir. Aber ich kann über meine Zeit nicht so verfügen wie du. Und du bist auch geeignet dazu. Mach es.‘
Und dann wurde ich, nachdem ich sechs Jahre Vizepräsident war, das ist ja normal eigentlich, dann wird man Präsident.
Ich habe damals auch versucht, die Arbeit der Hauptberuflichen und der Ehrenamtlichen so zu organisieren, dass weniger Reibungspunkte da waren und dass die Zusammenarbeit forciert wurde. Es waren nicht nur die abendlichen Veranstaltungen mit Übernachtung, die mein Vorgänger organisiert hatte. Die IAK hat uns dankenswerterweise da öfter unterstützt. Dann ist das Zusammenwachsen der Hauptberuflichen und auch der Trainer mit den Ehrenamtlichen sehr stark gewachsen. Es war ein Miteinander entstanden, was wir vorher in der Form nicht kannten. Und da muss ich sagen, habe ich gedacht, da hat mein Vorgänger uns viel an Zusammenarbeit geebnet. Das waren gute und schöne Veranstaltungen.
Die Entwicklungen im Schwimmverband sind immer sehr unterschiedlich. Da muss man einfach jedem zugestehen, der ein Amt an der Spitze übernimmt, dass er auch seine eigenen Vorstellungen versucht umzusetzen, wenn sie nicht gegenüber dem Verbandsgedanken kontraproduktiv sind.
Auch wie man es wahrnimmt, ist sehr unterschiedlich. Ich kann mich erinnern, dass ich versucht habe, als Präsident möglichst zu allen sportlichen Veranstaltungen auf Landesebene zu gehen. Nicht von Freitagabend bis Sonntagnachmittag, aber zumindest einen Veranstaltungsabschnitt zu besuchen. Ich bin nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zu Wasserballspielen oder zum Kunstspringen damals immer nach Aachen gefahren. Und das hat dann auch dazu geführt, dass man nicht nur zu den Aktiven, sondern auch zu den Trainern und auch zu den Vereinsmitarbeitern einen anderen Kontakt bekam.
Selbstverständlich ist Wuppertal eine Hochburg. Bochum ist eine Hochburg im Schwimmen, Aachen eine Hochburg im Kunstspringen, das ist überhaupt keine Frage – und Duisburg im Wasserball. Wir haben das auch gefördert. Wir haben gesagt: Wenn es schon Zentren gibt, wo hervorragende Trainer sind, wo das Umfeld stimmt, wo man wirklich Trainingszeiten hat, dann fangt bitte nicht an zu sagen: ‚Ja, aber meine Aktive, die ist doch vielleicht demnächst sogar bei den Deutschen Meisterschaften dabei.‘ ‚Schickt sie, wenn es geht, zu den Hochburgen, damit sie wirklich ganz an die Spitze kommen. Denn die Möglichkeiten, die ihr habt, ich habe es an meinem eigenen Verein gesehen, die sind ganz anders, als wir sie haben.‘ Und Gott sei Dank sind mir viele gefolgt und haben nicht geweint oder gemotzt: ‚Jetzt geht meine beste Aktive schon wieder zum Nachbarverein, nur weil der angeblich besser ist.‘“

… Charakteristika der Stadt Neuss und aktive Sportpolitik

„Ich bin allerdings natürlich immer noch zwischenzeitlich 65 Jahre Mitglied im Neusser Schwimmverein. Der Schwimmverein hat ein gutes Standing gehabt in der Sportszene in Neuss, weil mein Credo immer war: ‚Ihr müsst euch in die Organisation hineinbegeben, wenn ihr etwas bewegen wollt. Ihr müsst nicht bei Versammlungen oder durch Anträge versuchen, etwas zu erreichen, sondern ihr müsst mitgestalten.‘
Und wenn man der Auffassung ist, dem kann man vertrauen, dann kann man auch etwas erreichen. Mein Weg war so gewesen, in die Organisation hineinzugehen und vieles auch zu unseren Gunsten zu bewirken, auch manche Sachen zu verändern. Das war für mich immer wichtig, denen zu sagen: ‚Leute, wenn ihr im Stadtsportbund oder in den Organisationen vertreten seid, dann könnt ihr mehr erreichen, als wenn ihr nur auf der Seite im Auditorium sitzt.‘
Das haben meine Nachfolger im Verein auch gemacht. Ein Cousin meiner Mutter, der war ein führender Beamter der Stadtverwaltung Neuss. Den habe ich, nachdem seine Tochter bei uns anfing zu schwimmen, gesagt: ‚Du musst Vereinsvorsitzender werden.‘ Es war einfach einfacher. Der konnte über seine Funktion in der Stadt ganz anders Einfluss nehmen als sein Vorgänger. Der Versicherungsvertreter war, der hatte keine direkten Beziehungen. Und so habe ich es auch versucht, mit anderen zu halten. Habe versucht, die Leute zu gewinnen, die da mitentscheidend sind, und denen gesagt: ‚Geht auch in Gremien hinein. Ja, es ist eine zusätzliche Belastung. Unzweifelhaft, ja. Wir müssen auch was tun. Ihr könnt nicht nur dasitzen und hören, aber es lohnt sich.‘
Und viele haben das gemacht. Und ich bin auch heute sehr dankbar, wenn ich sehe, dass der Vereinsvorsitzende in Neuss auch eine gute Funktion auf der Stadtsportbund-Ebene hat und dadurch viel erreichen kann. Ich habe ganz am Anfang ja mal gesagt: ‚Wir haben da eine alte Umkleide umgebaut in ein Vereinsheim. Das war im Tiefgeschoss.‘ Er hat es über seine Tätigkeiten im Sport, in der Sportorganisation und dadurch auch auf der Ebene der Stadtverwaltung erreicht: ‚Wir ziehen in die Hochebene. Da ist es heller. Da ist es schöner. Und die Stadt bezahlt wieder alles.‘
Man muss natürlich sagen, dass Neuss in erster Linie eine Schützenstadt ist. Wer was auf sich hält, muss in Neuss im Schützenzug sein. Auch mich hat man damals immer wieder angesprochen, und ich habe gesagt: ‚Nein, ich bin im Sport tätig. Ich gehe nicht zu den Schützen.‘
Aber die spielen eine größere Rolle als der Sport. Das muss man einfach neidlos anerkennen. Die Verbindungen sind besser als unsere. Aber der Sport nutzt seine Möglichkeiten aus, um auch auf diesen Ebenen mitzumachen. Nicht jeder der reichen Leute hat zu Hause ein Schwimmbad. Manche schicken auch ihre Kinder zu uns, und wir haben den einen oder anderen, der entweder auf beruflicher Ebene etwas darstellt oder aber in der Verwaltung oder im Rat tätig war, für uns gewinnen können, um für unseren Verein zu arbeiten.
Das war auch so etwas. Wir hatten Kinder im Verein, da wussten wir nicht, was die Eltern machen. Dann hat man sich gefragt: Kann man eventuell die Eltern gewinnen? Die müssen ja nicht bei uns einen Vorstandsposten machen, aber sie können uns doch irgendwie unterstützen.
Wir haben eine ganze Reihe von Veranstaltungen über Leute, die in der Wirtschaft eine gute Stellung hatten, erzielen können, die wir sonst nie hätten erreichen können. Und dass wir also die neuen Kinder schon mal so beiläufig fragen: ‚Was macht denn eigentlich dein Vater oder so?‘ ‚Der ist Vorstandsvorsitzender einer Versicherung‘ – Wenn da die Glocken läuten. Und das hat uns in der Tat einiges gebracht. Der eine oder andere ist tatsächlich auch mal in den Vorstand gekommen, nach dem Motto: Ja gut, wenn ich euch helfen kann, ihr macht ja gerade meinen Sohn zu einem hervorragenden Aktiven, dann gebe ich auch was zurück. Und das aber systematisch zu machen, das glaube ich, war damals ungewöhnlich.“

… das Verhältnis zur DLRG und DSHS

„Wir haben uns damals richtig mit der DLRG über Schwimmstunden auf kommunaler Ebene gestritten. Wir haben dann allerdings auch gesagt, dass wir doch mal versuchen sollten, uns auf überregionaler Ebene zusammenzusetzen und zu sagen: ‚Leute, wir haben doch nur bestimmte Zeiten, lasst uns die doch verteilen. Wirkt ihr bitte auf eure Leute ein, dass man sich zusammensetzt?‘ Wir haben das dann gemacht. ‚Unsere Leute sind einverstanden.‘ Das hat dazu geführt, dass wir sehr schnell auch auf der Landesebene klar gesagt haben: ‚Wir sind Schwimmsport und ihr seid Rettungsschwimmsport.‘

Kurt Wilke war ja mal eine Zeit lang in der DLRG tätig. Der war natürlich auch jemand, der gesagt hat: ‚Ja, lass uns die Felder doch klar aufteilen. Wir konkurrieren in den Schwimmstunden, aber ansonsten konkurrieren wir nirgendwo.‘ Wir haben bei unseren Veranstaltungen regelmäßig gesagt: ‚Wir brauchen kein Rotkreuz, wir brauchen niemand anderen. Wir haben die DLRG.‘

Wenn im Badbereich irgendeine Verletzung sein sollte, was durchaus schon mal passieren kann, auch größere Verletzungen, dann ist die DLRG an unserer Seite. Und als wir sie bei unseren Veranstaltungen mit ins Boot geholt haben, hieß es dann: ‚Wir können ja auch mal gemeinsame Veranstaltungen machen.‘ Das hat sich Gott sei Dank ins Positive entwickelt. Die anfänglichen Konkurrenzgedanken sind weitestgehend weg. Aber man muss auch klare Schnittstellen haben und sagen: ‚Das ist unser Bereich, das ist euer Bereich.‘

Es ist ein Glücksfall, wenn man sagen kann: Wir gewinnen Sportwissenschaftler, um unsere Arbeit zu begleiten und auch kritisch zu beäugen.

Wir haben in der Tat meistens eine andere Sichtweise, die einen anderen Fokus hat. Wenn man den Sport selber sieht, wie jemand, der den Sport aus dem wissenschaftlichen Bereich sieht. Und das führt auch in die Organisationsform. Da ist man schon darauf angewiesen, den professionellen Blick von außen zu bekommen: Wen wollen wir sonst ansprechen? Wollen wir jemanden vom Deutschen Schwimmverband im Präsidium ansprechen, um uns zu fragen, wie wir besser werden können? Oder wollen wir einen Externen bitten, der aus der Sportwissenschaft kommt, um uns zu helfen?

Und das war mit Herrn Rittner hervorragend. Und ich kann auch nur sagen: Da, wo wir die Kontakte hatten – ich habe eben über Kurt Wilke gesprochen – da waren sie einfach unheimlich effektiv. Ich hatte Kurt Wilke mal eine Zeit lang bei mir in der Arbeitsgemeinschaft im Bereich des Landessportbundes. Er war jemand, der uns sehr stringent und klar gesagt hat: ‚Diese Richtung besser nicht. Wenn ich mal vorschlagen darf, dann überlegt doch mal in diese Richtung.‘ Er war immer sehr vorsichtig. Das hat viel gebracht.“

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